Themen: Interview, Krass, Webcam Girl
Die nackte Wahrheit: Geheime Details aus dem Leben eines Webcam Girls
Deshalb arbeitet Sexy JenJen jetzt nur noch mit einer wasserfesten Tatstatur.
Wie bist du Webcam Girl geworden?
Angefangen hat es mit einer guten Freundin, die hat mich 2013 auf den ungewöhnlichen Job als Webcam Girl gebracht. Viele wissen leider gar nicht, was bei dem überhaupt ansteht. Also für alle, die denken es hat mit Prostitution zu tun: NEIN! Ich schlafe nicht mit anderen Männern, sondern arbeite von zu Hause aus mit meinem Webcam Computersystem und zeige nur das, was ich zeigen will. Früher habe ich zwei Jahre lang als Pflegehelferin gearbeitet. Die schwere körperliche Arbeit hat mich mit meinen 1,55 Meter und 43 Kilo extrem angestrengt. Deshalb war ich sehr offen für etwas anderes und habe schnell gemerkt, wie angenehm der Job als Webcam Girl ist und wie gut die Verdienstmöglichkeiten sind.
Wieviel verdienst du mit deiner Arbeit als Webcam Girl?
Ich verdiene derzeit zwischen 4.000 bis 8.000 Euro im Monat, je nachdem wie aktiv ich bin. Ich muss dazu natürlich sagen, dass ich mir meinen Verdienst Monat für Monat aufgebaut und verbessert habe, durch Neukundengewinnung und Stammkundengenerierung. Ein besonderer Faktor ist auch, ob Ferien sind, oder Fußball läuft. Man glaubt es kaum, aber so etwas macht zirka 50 Prozent des Umsatzes aus.
Wie oft arbeitest du in der Woche?
In der Woche sind es so um die 30 Stunden. Wenn ich mal eine gute Woche durchgearbeitet habe, kann ich direkt für 14 Tage in den Urlaub fliegen. Die Arbeit als Webcam Girl ist natürlich schon anstrengend, daher sind Pausen und Urlaub auf jeden Fall ein Muss.
Was kommt danach?
Ich muss mal schauen, wie lange ich den Job noch machen kann. Es gibt durchaus auch Webcam Girls, die 40 bis 50 Jahre alt sind und dass Gleiche verdienen wie ich zurzeit.
Wie reagieren deine Freunde und deine Familie auf deinen Job?
Meine Freunde hatten damit gar kein Problem, ich musste mich natürlich vielen neugierigen Fragen stellen, das ist ja klar, aber sonst haben sie das echt super aufgenommen. Bei meinen Eltern war es schon schwieriger. Nach einem klärenden Gespräch haben sie mir gesagt: „Super finden wir das nicht, aber es muss jeder selbst wissen, was er machen möchte.“ Über meinen Job rede ich nicht gerade am Essenstisch, aber es wird akzeptiert und das ist für mich das Wichtigste.
Haben deine Eltern dich schon mal auf der Arbeit gesehen?
NEIN! Noch nie. Es muss auch wirklich nicht sein, dass einen die Eltern in Dessous sehen oder?
Fällt es dir immer leicht, dich vor die Kamera zu setzen?
Ja, absolut. Klar war es am Anfang total ungewohnt, so mit fremden Männern zu kommunizieren. Aber nach dem dritten Mal war das echt simpel. Wenn es mir mal nicht leicht fällt, vor die Webcam zu gehen, ist der Grund ganz simpel: Die Hitze im Sommer. Durch die ganze Webcamtechnik heizt sich mein Arbeitszimmer so auf, dass ich die Klimaanlage anschmeißen muss.
Was ist das für ein Gefühl, zu wissen, dass man beobachtet wird, aber die anderen nicht sehen kann?
Es gibt auch die Möglichkeit, dass man sein Gegenüber sehen kann. Bei dieser Variante habe ich wirklich etwas gebraucht, um mich daran zu gewöhnen. Den Textchat, in dem man nur sich selbst sieht, empfinde ich dagegen als halb so wild.
Was war das Peinlichste, was dir jemals vor der Cam passiert ist?
Bei manchen Sessions geht‘s richtig zur Sache und dann kam es mal vor, dass ich gegen den Glastisch gekommen bin und diesen erstmal total abgeräumt habe, samt Tastatur, Maus, Dildos und Wasserglas. Das bringt einen dann schon schlagartig aus dem Konzept, wenn es auf einmal so scheppert, aber so eine Aktion finden ja beide Seiten recht lustig. Seitdem habe ich auch eine wasserfeste Tastatur.
Wie hat sich dein Leben allgemein verändert, seitdem du Webcam Girl bist?
Es hat sich auf jeden Fall nur positiv verändert. Viele kannten mich nur als schüchternes Mädchen, das habe ich durch den Job als Webcam Girl abgelegt. Ich denke auch nicht mehr so viel über manche Sachen nach, sondern mache sie einfach. Heute bin ich offenherzig, kann fremde Personen direkt ansprechen und das ist für mich persönlich auf jeden Fall eine große Bereicherung.
Wurdest du auch schon auf der Straße erkannt? Haben dich schon Fans/Zuschauer angesprochen?
Ja, in Bremen sogar mehrmals. Da gab es dann ein kleines Selfie und eine Autogrammkarte, die ich immer in meiner Handtasche dabei habe. In Hamburg wurde ich bisher zweimal angesprochen. Erstaunlicherweise waren es zirka 20 Prozent Frauen und 80 Prozent Männer, die auf mich zukamen.
Bekommst du viele private Nachrichten auf Facebook und Co.? Was schreiben dir deine Fans?
Ja sehr viele – zu viele! Bei Facebook sind das pro Tag so um die 200 bis 300 Nachrichten. Die kann ich leider natürlich nicht alle beantworten, sonst würde ich ja nichts anderes mehr tun. Zum Teil ist leider auch viel einfallsloser Schwachsinn dabei, Kurznachrichten wie zum Beispiel „Bock zu ficken?“ Oder Bilder von Penissen sind so was von unerwünscht! Die richtigen Fans schreiben mir auch einfach auf meiner eignen Seite, dort bekommen auch alle eine Antwort.
Bist du vergeben? Wie kommen deine Partner mit deinem Job klar?
Nein, bin ich nicht. Im Großen und Ganzen habe ich derzeit einfach keine Lust auf eine Beziehung. Als Single kann ich machen, was ich will, eine Woche in den Urlaub fliegen, eine Woche durchshoppen, usw. Es ist alles gut so, wie es gerade ist.
Wenn du jemanden kennenlernst, erzählst du ihm direkt von deinem Job?
Also ich fange keine Unterhaltung an mit: „Hey ich bin die Jenny und arbeite als Webcam Girl“. Aber ich habe auch nichts zu verbergen und in unserer heutigen Zeit ist das ganze Thema auch gar kein Problem mehr. Viele steigen bei dem Thema direkt ein und man kann sich stundelang unterhalten. Privat schule ich Webcam Girls, die neu einsteigen wollen, da hat sich auch schon das ein oder andere Gespräch ergeben.
Wie reagieren Menschen allgemein auf deinen Job?
Interessiert! Viele Fragen sich wirklich, um was es bei dem Job genau geht. Kürzlich war ich zum Beispiel bei einen TV-Casting, dort wurden anfangs persönliche Sachen abgefragt, wie Name, Hobbys, Job. Da ich als Webcam Girl und Model tätig bin, habe ich dies auch so gesagt. Prompt kamen in dem Bereich weitere Nachfragen, aber eher aus persönlichem Interesse der Frauen, die das Casting dort durchgeführt haben. Nach dem erfolgreichen Casting ging es in der Pause sogar mit den Unterhaltungen weiter.
Wie gehst du mit Hatern und miesen Kommentaren um?
Das ist ganz einfach mit den Kommentaren: Ich lass die einfach stehen und schaue, was meine Fangemeinde davon hält. Bevor es eskaliert, greife ich ein. Wobei ich natürlich schon schaue, was kommentiert wird und finde das positive so wie negative Feedback immer interessant. Von dem negativen Feedback kann man immer lernen und sich verbessern. Sollte mal ein Kommentar wirklich unterste Schublade sein, regelt das meist meine Fan-Community, da brauch ich nicht mal mehr was machen. Es ist das Social Media und da kann sich jeder kreativ entfalten, ich werde mich auf jeden Fall über Hater nicht aufregen.
Was war der krasseste Wunsch eines Zuschauers?
Es gibt natürlich diverse Fetische, die einen schon stutzig machen. Das Krasseste bis jetzt war, dass ich zehn Kilo Schokolade kaufen sollte, dass Ganze schmelzen und mich dann vor laufender Cam mit der flüssigen Schokolade zu übergießen sollte. Das hab ich natürlich nicht gemacht, zum einen ist mein Sofa neu und zum anderen möchte ich nicht diese Art von Schokohase sein.
Welche war deine negativste Erfahrung im Job?
Negative Erfahrungen gab es bis jetzt nicht. Manchmal gibt es Probleme mit der Technik – das war‘s!
Foto: Instagram/sexyjenjen92