Thema: GEMA
GEMA fordert Spendengelder
Flutopfer müssen auf Hilfsgelder verzichten.

Um Gelder für Bedürftige zu sammeln, gibt es an sich viele Wege. Der Beliebteste ist jedoch ein Benefizkonzert. Hier treten die Bands und Musiker meist ohne Gage auf. Der gesamte Erlös aus Eintrittskarten, Getränkeverkauf usw. geht dabei komplett an die hilfsbedürftigen Menschen. Dasselbe hatte auch Michael Zurhausen, Sportmanager aus Gladbeck in NRW, vor.
Deswegen veranstaltete er in der Kleingartenanlage am Nattbach ein Mini-Konzert. Die Bands traten auch hier ohne Gage auf und unterhielten die knapp 500 Zuschauer. Der gesamte Erlös von 2.000 Euro war eigentlich für ein überschwemmtes Tierheim in Sachsen- Anhalt gedacht, doch dann meldete sich die GEMA zu Wort und forderte einen Teil der Spendengelder ein.
Insgesamt möchte die Verwertungsgesellschaft 80 der 2.000 Euro haben, da es ja sein könnte, dass einige der Bands, welche dort aufgetreten sind, bei der GEMA lizensiert sind. Zwar würde die GEMA dafür, dass das Geld für einen guten Zweck gedacht ist, die Gebühren um 25 Prozent senken, doch ein völliger Verzicht sei angeblich gesetzlich nicht möglich. „Wir handeln nicht willkürlich und aus böser Absicht, sondern auf der
Grundlage des Urheberrechtes und nach den Beschlüssen unserer
Mitglieder“, so eine Sprecherin der GEMA. Deswegen weist die Verwertungsgesellschaft auch jegliche Verantwortung von sich und gibt dem Gesetzgeber die Schuld an diesem Debakel, obwohl die GEMA ihre AGBs eigentlich eigenständig anlegt. Desweiteren seien gerade unbekannte Künstler auf das Geld der GEMA angewiesen, sodass diese nicht auf die Gebühren verzichten könne.
Michael Zurhauser selbst findet es ,,unverständlich, dass bei einer solchen Großkatastrophe von der Gema keine Ausnahme gemacht werden kann, da die geschädigten Menschen im Osten doch auf jeden Cent an Hilfe angewiesen sind“, sagte er gegenüber derWesten.de.