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Gui Boratto: Chromophobia

Emotional auch sein Auftritt auf der letztjährigen Headline-Veranstaltung der Kölner Musikmesse c/o pop, wo er bei seinem Live-Gig natürlich auch seinen Sommerhit Like You auf Kompakt Pop spielte – und zwar im Remix des demnächst die Bühnen stürmenden Kompakt-Boygroup Supermayer (Michael Mayer und Superpitcher). Die Szenerie mit sämtlichen Label-Größen auf einer Bühne erinnerte an die Proklamation der Members of Mayday in den 90ern, bewegend, irgendwie…
Aber genug der Sentimentalitäten, Blick nach vorne, das Minimal-Leben geht weiter und Gui Boratto legt seinen ersten Longplayer vor. Darauf enthalten sind – Stichwort Blick nach vorn – auch keine seiner Klassiker, sondern frische Nummern wie die Ende letzten Jahres veröffentlichte Single Gate 7 genauso ein Floorfiller wie Terminal und Chromophobia es sind, Chromophobia ist zugleich Titel des Albums. Dazwischen immer wieder Exkursionen in Sounddesign-Welten, manchmal sehr verspielt, aber nie mit dem Samba de Janeiro-Klischee behaftet, sondern mondän in der Haltung. Smart vom Anfang bis zum Ende!
Und jetzt alle: „I just want to be like you, I don't care what people say, I just want to be myself, I am what you want me to be, want me to be, want me to be…

1. Scene 1
2. Mr. Decay
3. Terminal
4. Gate 7
5. Shebang
6. Chromophobia
7. The Blessing
8. Malá Strana
9. Acróstico
10. Xilo
11. Beautiful Life
12. Hera
13. The Verdict

Gui Boratto gehörte 2006 zu den ganz großen Newcomern – der smarte Brasilianer konnte mit seinem ebenso smarten schmalen Grat zwischen Minimalismus und Melodiösität die Floors Europas wie Südamerikas überzeugen, genauer: überkochen lassen. Alle, die sein Schaffen seit seinem Durchbruch Arquipelago verfolgt haben, sind bereits mit seiner klugen, emotionalen Arbeitsweise vertraut.

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