Themen: Liebe, Alter, Luxus, Krass, Sugar Daddy

„Ich liebe meinen Sugar Daddy“

Lara berichtet über ihren Tausch von Liebe gegen Luxus.

Laras* Freunde von der Uni sind neidisch: eine Drei-Zimmer-Wohnung in bester Innenstadtlage, ein eigenes Auto, Shoppen ohne Ende und immer wieder neue Urlaubsbilder auf Facebook. Doch die 20-Jährige hat nicht etwa spendable Eltern. Umsonst bekommt Lara den Luxus nicht. Anstatt bei H&M an der Kasse zu stehen oder zu kellnern, verbringt sie ihre Freizeit mit einem Mann, der ihr Vater sein könnte. 

Achim ist 47 und Laras Sugar Daddy. Hinter dem klebrig-süßen Begriff steckt ein knallharter Deal. Achim zahlt Lara die Miete, die Leasinggebühr für ihren Mini Cooper, ihre Shoppingtouren und was sonst noch im Leben der jungen Frau anfällt. Dafür geht Lara mit ihm Essen, begleitet ihn auf Wochenendtrips nach London oder Barcelona und verbringt auch mal eine Nacht bei ihm in seiner Wohnung. Ob zwischen den beiden auch mehr läuft, darüber schweigt sie. Das sei privat und gehe niemanden etwas an. 

Seit gut einem Jahr läuft der „Deal“ zwischen der jungen BWL-Studentin und ihrem älteren Liebhaber. Er ist geschieden und sitzt in der Chefetage einer mittelständischen Firma. Gefunden hat er Lara auf Facebook und sie sofort angeschrieben. Erst ignorierte sie ihn, doch die Aufmerksamkeit eines älteren Mannes schmeichelten der schüchternen Studentin dann doch: „Vielleicht war es auch eine Mischung aus Imponieren und Nervenkitzel“, erinnert sich Lara. Und dann kam es: Nach dem ersten Treffen beim Nobelitaliener ging sie mit einer Designerhandtasche nach Hause.

Nicht viele wissen, dass sich Lara durch einen Sugar Daddy ihr Luxusleben finanziert. Ihre Freunde an der Universität glauben, sie komme aus einer reichen Familie, die ihre Kinder zu sehr verwöhnt. Vor ihren Eltern konnte die Studentin die vielen teuren Wertgegenstände nicht verbergen. Als es deshalb zum Streit in der Familie kam und Laras Vater sie als Nutte beschimpfte, zog sie in ihre eigene Wohnung. Gesponsort von Sugar Daddy Achim. 

Drei bis vier Tage in der Woche verbringt Lara mit ihrem Gönner. Meistens in einer anderen Stadt. Doch einmal trafen sie zufällig eine Studienfreundin. Lara stellte Achim als ihren Vater vor. Manchmal ist es ihr doch peinlich, dass er so alt ist. Oder das er sie bezahlt. Aber ohne ihn würde sie noch in ihrem Kinderzimmer vom Leben in der Großstadt träumen. „Ich liebe meinen Sugar Daddy“, erzählt Lara mit einem Gesichtsausdruck, der anmerken lässt, dass sie Liebe gegen Luxus tauscht.

* Namen von der Redaktion geändert 

Foto: Rodrigo Della Fávera via Flickr

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