Thema: Schauspieler
Im Interview: Werner Daehn
Der deutsche Schauspieler Werner Daehn steht uns Rede und Antwort.

Im Rahmen der diesjährigen Berlinale hatten wir das große Vergnügen, den deutschen Schauspieler Werner Daehn kennenzulernen. Wir waren sehr gespannt darauf, wer sich hinter der "Fassade" des ewigen Bösewichtes versteckt. Den meisten von euch dürfte Werner Daehn als "Kirill" bekannt sein, den wirklich bösen Gegenspieler von Vin Diesel aus dem Film Triple xXx. Ständig rauchend und wartend, um auf jemanden zu schiessen. Der Mensch hinter der Rolle: Ein sehr charmanter Mann, der einiges in seiner Laufbahn als Schauspieler vorzuweisen hat.
Triple xXx liegt jetzt gut 10 Jahre zurück, und ist weiterhin ein sehr beliebter Film. Hoffentlich nervt es dich nicht, immer noch auf diese Rolle angesprochen zu werden?
Nein gar nicht, es war eine tolle Erfahrung, in dieser Produktion mit dabei zu sein. Und er ist wirklich immer noch ein beliebter Film.
Wie sind die Macher des Films auf dich aufmerksam geworden? Es ist ja schon schwierig für deutsche Schauspieler, in dieser Liga mitzuspielen?
Das war eine Mischung aus Glück, dem richtigen Kontakt und Schicksal. Ich habe im Jahr 2000 in einem englischsprachigen Kurzfilm die Hauptrolle neben Brian Cox (Troja, Braveheart) gespielt, der Caster von Triple xXx hat den gesehen und mich direkt eingeladen. Nachdem weltweit nach einer passenden Besetzung gesucht wurde, fand er, dass ich der Richtige für diese Rolle sei.
Du kommst ja wahnsinnig überzeugend rüber, als kettenrauchender und schießwütiger Russe.
Danke, ich hab tatsächlich auch mit einer echten Waffe gedreht und der richtige Umgang wurde mir von einem ausgebildeten Sergeant antrainiert. Genauso wie der russische Akzent, den musste ich mir auch erst aneignen. Nur das Rauchen hab ich schon vorher beherrscht, allerdings weniger exzessiv.
Stört es dich, fast immer den Bösen zu mimen?
Nein, gar nicht. Ich mag es in die unterschiedlichsten Rollen zu schlüpfen. Die Filme die ich mir aussuche bzw. die ich angeboten bekomme, sind eben nicht allzu oft der Sympathieträger.
Wolltest du immer Schauspieler werden oder welchen Weg hättest du eingeschlagen, wenn es nicht geklappt hätte?
Ich wollte immer Schauspieler werden! Ein nine-to-five Job wäre überhaupt nichts für mich gewesen. Ich habe eine abgeschlossene Ausbildung als Schauspieler, aber meinen Eltern zuliebe habe ich auch eine "anständige" kaufmännische Lehre gemacht.
Was ist dein persönlicher Ausgleich zur Schauspielerei?
Definitiv der Sport, ich habe immer schon geboxt und zur Zeit bereite ich mich auf einen Triathlon vor. So bleibe ich fit, bekomme den Kopf frei und für viele Rollen ist das eine super Vorbereitung.
Hast du irgendwelche Vorbilder?
Nicht wirklich, ich hab nie wirklich auf andere geschaut und lieber meinen eigenen Stil entwickelt. Es gibt natürlich Schauspieler die ich gut finde, wie Lee Marvin, Jean Reno oder um mal einen deutschen Kollegen zu nennen, Richie Müller. Aber Vorbilder in dem Sinne habe ich nicht. Jeder Schauspieler und Mensch ist einzigartig und das ist ja auch das Spannende. Klaus Kinski hat mal -frei- übersetzt - gesagt: "Wer soll mir denn sagen,wie ich was spielen soll? Nur ich kann das, weil nur ich es für mich empfinden kann."
Ein guter Satz. Gibt es Sonnen- und Schattenseiten in deiner Karriere?
Die Sonnenseite - das sind die Möglichkeiten die ich durch meine Arbeit bekomme, zum einen die unterschiedlichsten Rollen spielen zu können und viele interessante Leute kennenzulernen. Die Schattenseite, ist das Warten auf neue Rollen und eine gewisse Unsicherheit, die dieser Job einfach mit sich bringt. Aber ich bin schon sehr zufrieden wie es für mich läuft und die positiven Seiten überwiegen.
Mit Jean Reno hast du ja im vergangenen Jahr einen Film gedreht, was können wir von dieser Zusammenarbeit erwarten?
Der Film heisst "Alex Cross", ein Thriller nach einer Romanvorlage von James Patterson. Ich spiele den Geschäftspartner von Jean Reno und würde meine Rolle als einen gewieften Businessman beschreiben. Es ist nach Triple xXx mein zweiter Film unter der Regie von Rob Cohen, es war toll nach etlichen Jahren wieder mit ihm zu arbeiten. Wer die James Patterson-Reihe kennt, dem kann ich versprechen, dass uns ein atemberaubender Thriller erwartet. Kinostart weltweit ist voraussichtlich Ende Oktober.
Deine Zukunftspläne im allgemeinen?
Weiterhin die Schauspielerei, meine Karriere weiter vorantreiben. Ich könnte mir aber auch vorstellen, irgendwann meine Erfahrungen an junge Leute weiterzugeben. Ich werde sehen was die Zeit bringt.
Damit bleibt uns nur viel Glück zu wünschen und vielen Dank für die Zeit und das Gespräch.
Text: Jana Jansen
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