Themen: Paul, Kalkbrenner
Interview: Paul Kalkbrenner - A Live Documentary
Die Berlin Calling-Ikone mal ganz privat. DVD gewinnen!

Ob das auch auf Kalkbrenners neues Album zutreffen wird? Wir sind gespannt und bedanken uns an dieser Stelle herzlich für das nette Interview, lieber Paul.
Bis wir Paul Kalkbrenner schließlich wieder live erleben dürfen, gibt es adäquaten Ersatz in Form einer umfangreichen Doppel-DVD. Mit weit über 100.000 Besuchern, stellt die 2010er Europa-Tournee von Paul Kalkbrenner einen Meilenstein für elektronische Musik dar.
Um dieses einmalige Erlebnis zu dokumentieren entschlossen sich Paul Kalkbrenner und sein Team in 2010 über 15 Konzerte auf höchstem technischen Niveau mit jeweils 5-8 Kameras parallel filmen zu lassen.Die finalen Sequenzen wurden anschließend noch von der Pfadfinderei visuell bearbeitet. Daraus entstanden ist ein faszinierender, 10 Titel langer Streifzug durch Paul Kalkbrenner Konzerte in ganz Europa, die beeindruckend zeigen welchen Ausnahmestatus er mittlerweile erreicht hat.
virtualnights verlost ein Exemplar der DVD. Zum Teilnehmen einfach auf den Winbutton oben rechts klicken. Das Gewinnspiel endet am 24.12.2010. Viel Glück!
Paul Kalkbrenner - A Live Documentary
Tracklist
01. Altes Kamuffel / from Berlin
02. Dockyard / from Munich
03. Aaron / from Frankfurt
04. Square / 1 from Lyon
05. Zulu / from Istanbul
06. Since 77 / from Melt! Picknick
07. Moby - Wait For Me (Paul Kalkbrenner Remix) / from Paris
08. Maximallive from Balaton Sounds
09. 2raumwohung - Wir werden sehen (PK Remix) / from Nice
10. Sky And Sand / from all venues filmed in Summer 2010
DVD Infos:
Label: Paul Kalkbrenner Musik
Titel: Paul Kalkbrenner - 2010 - A Live Documentary
Genre: Live Music and Documentary
No of Disks: 1
Formats: DVD & Blu Ray & HD Download
Aspect: 16:9 1080x1920
Sound Format: Dt. Dolby Digital 2.0 and 5.1, DTS
Subtitles: English
Running time: ca. 128 min
Vertrieb: Rough Trade
Mehr Infos unter:
www.myspace.com/paulkalkbrenner
www.facebook.com/paulkalkbrenner
Interview: Tanja Mai
Wenn wir uns an den Film erinnern, gab es einige sehr lustige Szenen. Beispielsweise die am Frühstückstisch im Hotel, bei der sich Ikarus von oben bis unten vollschlabbert. Da war es sicherlich nicht immer einfach in der Rolle zu bleiben, oder Paul?
„Also ich selber hab nur einmal eine Rolle verschwendet, in der ich mich versprochen hatte. Das Gute war, dass ich halt nie das sagen musste, was im Text stand. Ich bin eben kein Schauspieler. Es kam auch vor, dass wir einen Dialog durchgegangen sind und ich nicht genau das gesagt habe, was da stand. Aber sinngemäß passte es dann wieder. Vieles entstand halt einfach aus der Rolle heraus. Hannes sagte zu mir: ‚Sei der Ikarus und sag, was der jetzt eben sagen würde‘ Es war alles etwas lockerer, damit es auch authentisch wirkt.“Anfang nächsten Jahres hat Paul sich eine Pause vom Touren verdient. Wir kennen es von Sven Väth, der seinem Körper zum Jahresende eine Ayurveda-Kur gönnt und zusätzlich völlig Konsumabstinent lebt. Keinen Alkohol, keine Kippen, nichts. Und was macht Paul? „Ja, ganz klar: einen Break! Januar, Februar, vielleicht auch noch den März, da mache ich einfach mal nichts. Ich werde zwar mein Album produzieren, aber auch entspannen.“
Es brennt uns natürlich allen auf den Herzen: Wird Paul sich noch ein weiteres Mal als Schauspieler versuchen? Gibt es vielleicht sogar bald „Berlin Calling 2 – Der Durchbruch des Ikarus“? „Je größer das alles wird, desto häufiger kommt natürlich die Frage. Ist klar. Wir lassen uns da erstmal nicht verrückt machen, mal schauen. Also vorerst nicht.“Feiern und gefeiert werden, das sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Auch für Paul. „Weggehen? Wann? Wenn ich 12 oder manchmal 18 Stunden unterwegs bin, da kann ich nicht mehr weggehen. Das schaffe ich auch gar nicht mehr (lacht).“
Und wer schon immer dachte, Kalkbrenner hätten ausschließlich Elektro-Pioniere wie Kraftwerk geprägt, dem ist nicht so. Er sieht seine musikalischen Wurzeln auch in seiner Kindheit, in den Volksliedern von damals. Da Paul aus der ehemaligen DDR kommt, interessierte uns, welche das denn wohl gewesen sind? „Ja, ganz viele sogar. Aber ich kann Dir echt nicht sagen welches (lacht). Die kommen manchmal so hoch. Ich war schon immer ganz schlecht mit Namen. Ich kenne viel von der damaligen Musik, aber nicht wie sie heißen.“ Vielleicht ja dieses hier?Zwar ist Paul Kalkbrenner alles andere als ein Popstar, sehr sympathisch, auf dem Boden geblieben, umgänglich, quasi der nette Berliner von nebenan. Dennoch wird er von vielen Fans wie einer behandelt. Man kennt es ja: BHs und Unterhosen fliegen auf die Bühne, das passiert seit neuestem eben nicht nur bei Justin Bieber. Und dabei ist Paul doch bereits in festen Händen und sehr glücklich, wie man auf dem Foto unschwer erkennen kann. „Ja, klar, da werden auch BHs geworfen. Und nicht nur einer, das gehört irgendwie schon dazu. Wenn’s nicht passiert, wundere ich mich schon (lacht).“
Die musikalische Ader liegt bei den Kalkbrenners in der Familie. Auch sein Bruder Fritz, übrigens die Stimme zum Berlin Calling-Soundtrack „Sky and Sand“, hat jüngst sein Albumdebüt gefeiert. Ob die beiden auch gemeinsam im Studio frickeln? „Nein, gar nicht. Mein Bruder hat ein sehr schönes Album produziert. Aber der soll mal sein Ding machen – und das macht er echt gut.“A propos Fans: Die haben den Produzenten und Live-Act Kalkbrenner im Groove Leserpoll 2009 ironischerweise zum besten DJ gekürt. Schade für Paul. Denn da er ja gar kein DJ ist, sondern ausschließlich live spielt, musste die Auszeichnung zurückgezogen werden. Kaum zu glauben, seit 15 Jahren ist Paul Kalkbrenner jetzt im elektronischen Musikbusiness tätig, noch immer weiß keiner, was er da eigentlich macht. Die Filmfigur Ikarus, die wiederum DJ ist, dürfte da für zusätzliche Irritation gesorgt haben. Also fragten wir Paul: Versucht er denn weiterhin, den ewigen Irrglauben um seine Person klarzustellen? „Nein, auf keinen Fall. Das habe ich jahrelang versucht, habe echt immer jedem haarklein erklärt, was ich da mache. Aber ganz ehrlich: Wenn dann wieder irgendwer schreibt 'DJ' Paul Kalkbrenner, mich stört das gar nicht mehr. Da bin ich mittlerweile resistent gegen (lacht). Alles im Plus!“Für das nächste Jahr hat sich Paul bereits einiges vorgenommen. Zunächst will er ein neues Album produzieren, dafür nimmt er sich zwischen Januar und März Zeit. Dann geht es wieder auf Tour, die ersten Festivals stehen zu diesem Zeitpunkt ja bereits an. Aber auch die kleinen Clubs hat Paul fürs kommende Jahr avisiert, ganz zur Freude seiner langjährigen Fans. Die haben natürlich seine „normalen“ Clubgigs bereits sehnsüchtig vermisst. Doch ist ein regulärer Club-Gig noch möglich, ohne dass die Location aus allen Nähten zu platzen droht? „Ohne einen Riesenandrang ist es leider nicht möglich. Aber wir geben unser Bestes, dass irgendwie hinzubekommen. Es ist mir auch bewusst, dass das ein Monsterspagat ist. Aber das bekommen wir hin“, versichert uns Paul.Diejenigen, die nicht dabei sein konnten, fragten sich bei den Bildern im Nachhinein sicherlich: Hebt der Kalkbrenner jetzt eigentlich völlig ab, im wahrsten Sinne? Hier die Antwort:
„Ja, das ging halt nicht anders. Freitag und Samstag waren schon verplant, und die wollten mich unbedingt auf der Rave on Snow haben. Also mussten wir einen Helikopter chartern und mich rauffliegen lassen. Die Leute reagierten natürlich positiv, es war ja noch gar nicht klar, ob ich überhaupt spielen kann. Als ich dann ankam war die Freude dementsprechend groß, bei mir und bei den Leuten.“
Wer sich erinnert, Paul Kalkbrenner spielte auf der Rave on Snow im vergangenen Jahr als Headliner. Getreu dem Motto „Schattberg Calling“ ließ sich der werte Herr mit dem Helikopter auf den in 2000 Meter Höhe gelegenen Gipfelpunkt chauffieren.Gut Ding will eben Weile haben. Das galt auch für das Interview mit Paul Kalkbrenner. Nach drei verschobenen Terminen konnten wir ihn schließlich doch noch erwischen. Just einen Tag, nachdem der Berlin Calling-Star einen Gig in Barcelona gespielt hatte, bekamen wir ihn an die Strippe.
Dass dieses nicht sein erstes Interview an diesem Donnerstag war, merkte man nicht nur an den andauernden Besetztzeichen. Auch war Pauls Redseligkeit zunächst ziemlich eingeschränkt. Das sollte sich aber schnell ändern. Man darf nicht vergessen, dass so eine Promo ziemlich anstrengend sein kann, muss man doch quasi im Akkord Fragen beantworten. Und davon hatten wir schließlich auch noch so einige!