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IT-Skills für Studenten: Das solltest du definitiv beherrschen

Smartphones sind nicht alles

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Wer studieren will, kommt auch heute nicht drumherum, auf einem ganz normalen Computer einige Grundfähigkeiten zu beherrschen.

Egal welches Fach man heute studiert, digitale Techniken werden dabei eine mehr oder weniger große Rolle spielen. Und wer heute im durchschnittlichen Studentenalter ist, gehört bereits zu einer Generation, bei der Tablets und Smartphones oft noch häufiger genutzt werden, als ein stationärer Computer. Im Umgang gibt es allerdings Unterschiede. Hier findet ihr eine Menge Tipps rings um dieses Thema, damit ihr auf der Uni technisch fit seid. 

1.Die Vorteile stationärer Rechner

Euer Smartphone mag in Sachen Prozessorleistung einen durchschnittlichen Laptop toppen, euer Tablet-Screen kaum kleiner sein und vielleicht gehört auch eine Tastatur dazu. Dennoch sollte man als Student einen „normalen“ Computer besitzen. Idealerweise als Laptop oder Notebook. Aus einfachen Gründen:

 

Die Sache mit der Software

Der Großteil aller Mobilgeräte weltweit läuft mit Android. Auch für Deutschland unterscheiden sich diese Zahlen nur um wenige Prozentpunkte. Hierzu ist es ohne veränderte Einstellungen nicht möglich, Apps zu installieren, die nicht vom Systemeigenen Store stammen. Manche Hochschulen haben zwar eigene Apps, allgemeingültig ist das jedoch keinesfalls.

Klassische Windows-PCs, ferner Rechner, auf denen ein Linux-basiertes Betriebssystem läuft, ist, sind wesentlich anspruchsloser. Das macht es für euch nicht nur einfacher, ohne tiefergehende Skills Software zu teilen, sondern ihr könnt sie von unzähligen Quellen aus installieren. Bedeutet also mehr Flexibilität.


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Anschlüsse und mehr

Die meisten Smartphones oder Tablets sind nur mit einem einzigen Micro-USB- bzw. USB‑C-Slot, und einer 3,5mm Klinkenbuchse ausgerüstet. Manche Hersteller verzichten auch völlig darauf. Zwar sind drahtlose Anwendungen heute allgegenwärtig, im Alltag gibt es jedoch immer wieder Beispiele, in denen eine Verbindung via Bluetooth oder auch WLAN längst nicht so schnell und reibungslos funktioniert wie bei einer Übertragung per Kabel.

Selbst günstige Notebooks sind hier weitaus besser aufgestellt: Zwei, drei USB-Slots, HDMI-Ausgang, vielleicht auch noch einen alten VGA/DVI für Monitore – zusätzlich zur in den meisten PCs vorhandenen Bluetooth-Funktion. Man muss nicht mal das langsam aussterbende optische Laufwerk hinzurechnen, um eines zu erkennen: Es ist bei stationären Rechnern oder Laptops um einiges leichter, einzelne oder auch viele Dinge gleichzeitig anzuschließen.


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M wie Multitasking

Seit Android 7 hat das Betriebssystem eine Multi-Window-Fähigkeit. Es kann also gleichzeitig mehrere Fenster darstellen. Wie gut das auf einem kleinen Handy-Screen in der Praxis funktioniert, sei dahingestellt.

Aber: Bei zwei Apps ist Schluss. Alle, die noch im Hintergrund laufen, sind meist ohne zusätzliche App nicht funktionell. Eine Hausarbeit tippen, während darüber der Browser Recherche-Infos zeigt und im Hintergrund YouTube dudelt? Auf Mobilgeräten nur auf Umwegen möglich, beim normalen PC jedoch machbar.

Dies zieht sich durch alle Bereiche: Am Laptop könnt ihr auch ohne tiefergehende Skills ganz einfach multitasken.

 

Eine Sache der Ergonomie

Im Studium werdet ihr einiges an Zeit damit verbringen, Dinge zu lesen, zu recherchieren und auszuarbeiten. Die eingeschränkte Größe des Bildschirms beim Smarphone oder Tablet macht dies nicht nur anstrengend, sondern auch ungesund. Vom längeren Tippen auf der virtuellen Tastatur ganz zu schweigen.

Auch Notebooks sind, was die Ergonomie betrifft, nicht optimal aufgestellt. Aber sie bieten im Serienzustand um einiges mehr an Komfort. Nutzt ihr noch eine günstige externe Tastatur an einen USB-Slot, stellt den Computer selbst auf ein paar Bücher, damit der Monitor angenehm hoch ist, könnt ihr wirklich ergonomisch arbeiten, wie es immer wieder empfohlen wird.


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Tipps zur Notebookwahl

Wenn ihr zum Elektro-Discounter geht, werdet ihr feststellen, dass es nach wie vor eine ganze Menge Notebooks gibt. Doch worauf solltet ihr speziell für die Uni achten?

 

Auch Pflege ist notwendig

Am Ende dieses Artikels zeigen wir, was ihr in Sachen digitaler Computerpflege beachten solltet. Doch zuvor gibt es ein paar Tipps zur Hardware:

Ganz wichtig: Beim Betrieb sollten die Lüftungsschlitze an der Unterseite immer eine gute Luftzufuhr bekommen können.


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2. Welche Software ihr definitiv beherrschen solltet

Die Hardware wäre damit abgehakt. Doch womit werdet ihr euch auf Softwareseite auseinandersetzen müssen? Wir haben versucht, eine Studienfach-unabhängige Liste zu erstellen.

 

Tipps von älteren Semestern berücksichtigen

Für die meisten Fächer wird neben den hier genannten Dingen weitere Software wichtig. Frühestmöglich nach dem Einschreiben solltet ihr deshalb älteren Kommilitonen reden oder bei der Hochschule direkt nachfragen. So bekommt ihr wertvolle Infos, was wofür am besten geeignet ist – vielleicht auch innerhalb derjenigen Softwares, über die wir noch sprechen werden.

Selbst, wenn ihr vielleicht mit einem anderen Programm firm seid, raten wir euch, derartige Tipps, vielleicht sogar Vorschriften seitens der Uni, nicht zu ignorieren. Die wissen am besten, was für das jeweilige Studium am besten passt.

 

Schreiben – das absolute Minimum

Egal ob beim Mitschreiben während der Vorlesung oder beim Ausarbeiten ganzer Hausarbeiten: Ohne ein dediziertes Schreibprogramm geht es nicht. Früher gehörte ein komplettes Office-Paket automatisch zu jeder Windows-Installation. Heute gibt es dagegen ein etwas komplexeres System von Microsoft, das nur dann kostenlos ist, wenn der Bildschirm höchstens 10,1 Zoll groß ist.

Andernfalls habt ihr die Wahl, eine vollwertige Office Home & Student Version für aktuell rund 150 Euro zu erwerben oder ganz auf die Freeware-Schiene überzuwechseln. Da wiederum gibt es verschiedene Alternativen. LibreOffice und OpenOffice gehören zu den verbreitetsten Möglichkeiten.

Beide sind sich sehr ähnlich, haben den gleichen Quellcode, sind quelloffen (ähnlich wie Wikipedia) und unterstützen die gängigsten Office-Formate. Einzig hat LibreOffice eine schnellere 64-Bit-Version.

Unser Tipp: Beides herunterladen und einfach schauen, mit welchem ihr besser zurechtkommt. Einlesen in den Funktionsumfang solltet ihr euch sowieso bei beiden.


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Tabellenkalkulation – ungeliebt, aber notwendig

Ein Gutes hat das Verwenden der freien Office-Pakete: Es wird auch ein Tabellenkalkulationsprogramm dazugehören. Das ist nicht nur für BWLer wichtig, sondern kann generell eure Alltagsplanung bis zum Führen eines Haushaltsbuchs stark vereinfachen.

Tabellenkalkulation ist allerdings ein ziemlich komplexes Thema. Wenn eure Hochschule dafür einen Grundlagenkurs anbietet, wie es die FH Bielefeld beispielsweise tut, nehmt dies ruhig wahr. Meist steht zwar Excel im Fokus, allerdings ist der Aufbau der Open- bzw. LibreOffice-Varianten sehr ähnlich.

 

PDFs – der Standard für Skripte, Hausarbeiten und Co.

Das sogenannte Portable Document Format ist eine der ganz wenigen Konstanten, die ihr vollkommen Plattform-unabhängig nutzen könnt, um selbsterstellte Dokumente zu versenden oder sie zu lesen – Hausarbeiten müsst ihr meistens ebenso in diesem Format abgeben wie Skripte darin zur Verfügung gestellt werden.

Denn der größte Vorteil von PDFs ist folgender: Egal worauf und womit man sie öffnet, sie sehen immer gleich aus – wo es beispielsweise bei OpenOffice Writer durchaus möglich ist, dass die Formatierung verloren geht, wenn man die Datei mit einem anderen Programm öffnet.

Das liegt daran, dass man PDFs nicht ohne weiteres verändern kann. Einige Dinge lassen sich bearbeiten, aber oft nur mit zusätzlichen Tools. Ein Verlust der Formatierung ist also nicht möglich. Das bietet euch mehr Sicherheit, weil das Dokument bei eurem Prof auf dem Tablet genauso aussehen wird wie bei euch auf dem PC.

 

Kommunikation per Mail

An den meisten Hochschulen gehört die eine Kommunikation per Mail zum Alltag – egal, ob es um administrative Angelegenheiten geht oder den Austausch mit den Lehrkräften. Unsere Tipps dazu:

Vor allem letzteres ist wirklich wichtig: An vielen Hochschulen erfolgen die Kommunikation und Benachrichtigungen ausschließlich über E-Mails. Häufig steht in den Hochschul-Regularien sogar, dass ihr dazu verpflichtet seid, sie zu lesen und ggf. zu beantworten.


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Präsentationsprogramme

Präsentationen sind zwar bei vielen alles andere als beliebt, werden nichtsdestotrotz immer wieder auf euch zukommen. Auch hier ist MS Office mit PowerPoint zwar oft Standard, aber die genannten Open-Programme haben ähnliche Tools. In bestimmten Studiengängen wird zudem auch hier eher auf professionellere Grafiksoftware zurückgegriffen.

Ganz wichtig: das Programm ist nur die halbe Miete. Wichtiger ist, dass ihr damit auch sauber, zielgerichtet und spannend präsentieren könnt. Testet zudem vor jeder einzelnen Präsentation, ob die Verbindung zwischen PC und Beamer stolperfrei funktioniert.

 

Konvertierung – Audio und Video

Es kann für das Erstellen von Projektnachweisen und Präsentationen notwendig sein, Videomaterial zurechtzuschneiden. Auf eurem Rechner sollte sich deshalb je ein Programm für den Schnitt von Video- und Tonmaterial befinden.

Wichtig: Diese Programme braucht ihr auch deshalb, weil sich bei Ton und Video unterschiedlichste Formate tummeln, die ihr ggf. umwandeln müsst.

 

Bildbearbeitung – für Collagen und mehr

Vielleicht wollt ihr private Fotos bearbeiten, oft müsst ihr aber auch für eine Präsentation etwas erstellen, das optisch richtig beeindrucken kann. In dem Fall benötigt ihr, auch ohne im Grafikbereich zu studieren, ein Programm zur Bildbearbeitung oder zur Erstellung von Grafikelementen, das mehr kann als das Windows-eigene Paint.

Der (teure) Industriestandard ist Adobe Photoshop. Abermals geht es jedoch quelloffen mit entsprechenden Alternativen.

Wichtig: Ähnlich wie bei der Tabellenkalkulation solltet ihr euch vor der Nutzung in den Aufbau und die Bedienung der Software einlesen – im Netz gibt’s dazu unzählige Hilfestellungen.


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Daten und ihre Verwaltung – Mehr Ordnung für alles

Die Möglichkeit von Windows, mit zwei Mausklicks Ordner zu erstellen, macht es fürs Studium eigentlich unnötig, auf zusätzliche Programme zur groben Organisation zu setzen. Hier dennoch ein wichtiger Tipp für maximale Übersicht:

  1.     Erstellt einen Ordner fürs Studium, der vom Desktop aus erreicht werden kann. Packt nicht alles auf den Desktop, das sorgt nur für Unübersichtlichkeit.
  2.     Erstellt in diesem Ordner für jedes Semester einen neuen Unterordner.
  3.     In jeden dieser Ordner gibt es für jeden Kurs einen Ordner.
  4.     Darin wiederum je einen Ordner für Skripte, Hausarbeiten, Präsentationen usw. Sortiert hier am besten nach Datei-Art. Also Tabelle zu Tabelle, PDF zu PDF usw.

Dahinter steckt eine ganz normale Baumstruktur. Lasst euch von den vielen Ordnern nicht verunsichern – sie machen es im Uni-Alltag wesentlich leichter, immer das Richtige zu finden.

Wichtig: Löscht nach Möglichkeit vor Ende des Studiums nichts davon. Ist eure Festplatte zu klein, besorgt euch lieber eine Externe und verschiebt ältere Dinge.

 

Das Thema Sicherheit – damit niemals etwas verlorengeht

Dass ihr Windows so konfigurieren solltet, dass alles, was gelöscht wird, zunächst (rückholbar) im Papierkorb landet, sollte klar sein. Da es hier jedoch um sehr kritische Dinge geht, deren Verlust enorme Schäden nach sich zieht, empfehlen wir euch mindestens zwei der folgenden Dinge:

Es kann sinnvoll sein, euch bei wichtigen Mail selbst ins CC oder BCC zu setzen. Damit bekommt ihr nicht nur Gewissheit, ob die Nachricht wirklich rausgegangen ist, sondern ihr bekommt auch eine Kopie der damit versendeten Datei auf jedes Gerät, auf dem die Mail eingeht.


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Sinnvoll ergänzendes fürs Handy

Natürlich ist euer Smartphone dennoch ein wichtiger Helfer fürs Studium; der Laptop wird eben nur die Hauptarbeit leisten. Folgendes kann euch viel nützen:

Ob du allerdings auch einer der vielen studentischen Terminkalender-Apps benötigst, bleibt dir überlassen. Es geht auch mit den normalen Kalender-Apps.

Wichtig: Natürlich solltet ihr daneben alle angebotenen bzw. vorgeschlagenen Apps eurer Hochschule besitzen.

3. Welche Computer-Skills euch zusätzlich helfen

Mit einem derart vollgepackten Rechner kann euer Studium losgehen. Doch wir haben noch ein paar finale Tipps:

Boostet eure Google-Suche

Ihr glaubt, ihr könntet googeln? Wahrscheinlich falsch. Denn die Suchmaschine ist nicht nur sehr umfangreich, sie muss auch korrekt gefüttert werden. Auch hier können wir nur raten, sich tiefer in das Thema einzulesen. Ihr werdet überrascht sein, wie ihr somit zu besseren Suchergebnissen kommen könnt.


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Ordnung halten

Wir haben euch bereits gezeigt, wie ihr eine sinnvolle Ordnerstruktur auf eurem Rechner anlegt. Die ist aber nur Schall und Rauch, wenn ihr zulasst, dass die Datenflut überhandnimmt. Dazu gibt es Abhilfe:

Das alles macht täglich ein bisschen Arbeit. Aber es verhindert effektiv, dass ihr irgendwann mal stundenlang vergebens nach etwas suchen müsst.

 

Kleines Computerpflege-Einmaleins

Ein bisschen Computerpflege haben wir euch bereits erklärt. Doch da gibt es noch mehr, das euch helfen wird.

Auf diese Weise könnt ihr euren Rechner teils sogar frischer als am ersten Tag erhalten, weil sich dabei oft schon viel Bloatware eingeschlichen hat.


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Zusammengefasst

So fähig Tablets und Smartphones auch sind, sie sind kein vollwertiger Ersatz für die Anforderungen eures Studiums. Mit einem tauglichen Notebook und darauf abgestimmten Programmen seid ihr nicht nur flexibler, sondern könnt auch besser, sorgfältiger arbeiten – und somit die wichtigen Aufgaben eurer Studentenzeit viel besser ableisten. 

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