Thema: Mia

Mia: bittersüß

TRACKLISTING CD:
01. Self Control
02. Can’t Find You
03. Cold City
04. Safe Night
05. Swoon
06. Under The Bridge
07. Wild Ponys
08. Chateau Mandourelle
09. Bittersüss
10. So I Felt
11. Datalover
12. Cologne Memories
13. Fragile

Da gibt es den treibenden Klingklong vieler Trapez-Nummern, den geradlinigen, aber zugleich verspielten und leicht prätentiösen Dial-Stil, fast immer ein bisschen Big Beat bei Bpitch, satten, melodischen Bass bei Kompakt, totale Verspultheit mit Kuhglocken bei Perlon. Und beim Label Sub Static, dem wir uns hier zuwenden, ein feinnerviges, auf die Höhen fokussiertes Geflecht mit Snares, Claps und allerlei mehr. Bei Labelchefin Mia kommt dabei regelmäßig eine groovige Bassline hinzu, so dass ihre Nummern wie Irgendwas ist Immer oder Sweet November schon damit allein reif für den Tanzboden wären. Besonders gut hört man das auf ihrem ersten Album Schwarzweiss, das mit seiner Scharfkantigkeit schon so manch unbedarften DJ aufgerieben hat.
Der Nachfolger Bittersüß versucht, einen anderen Weg zu skizzieren: Albumname und das seerosige Cover mit der Künstlerin drauf (ich musste, weiß gar nicht warum, zuerst an Lovesexy von Prince denken) deutet schon darauf hin. Wieder sind alle oben bemühten rhythmischen Motive versammelt, die Nachdrücklichkeit alter Nummern ist aber vielenorts zurückgenommen, statt dessen viele Minimal-Strecken mit halligem Gesang. Macht sich hier etwa Mias Umzug ins Afterhour-Dystopia Berlin bemerkbar? Sei es drum, die Handwerklichkeit überzeugt, im Gesamtzusammenhang entfaltet sich die Stärke jeder einzelner Nummer, wie Can´t Find You oder Safe Night, umso mehr. Stichwort sichere Nacht: Mia leistet einmal mehr ihren Beitrag für sicheren Sound, was die Nacht betrifft. Der Rest liegt an dir. Bittersüß - Musik für die Crowd deines Herzens.

Tracks anhören: www.sub-static.de
Wenn man sich als Zuhörer mehr als auf dem „Hauptsache, es knallt“-Level mit elektronischer Musik beschäftigt, wird einem auch - oder gerade dort - in Sachen Beat und Basslauf schnell auffallen, dass es eine Corporate Identity je Label gibt, Klang, Präsenz und Effekte geradezu politische Entscheidungen sind.

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