Moby über EDM-Hype
"Bastard-Stiefkind der Musikindustrie".
In den 90er Jahren entdeckte Moby, so wie viele andere auch, die Techno-Szene für sich und fand Gefallen an der elektronisch erzeugten Musik.
„Die Techno-Szene der frühen 90er, die Musik war wirklich aggressiv. Ich glaube das tat dem Teil von uns gut, der damals mit der Musik von Ministry aufwuchs“, erzählt Moby. Was ihm allerdings scheinbar nicht wirklich gefällt ist, dass viele Techno, House und andere Subgenre einfach als EDM bezeichnen, obwohl die Szene so viel komplizierter ist. Dass elektronische Musik aber mal so populär wird wie heute, damit habe er absolut nicht gerechnet.
„Für lange Zeit war elektronische Musik das Bastard-Stiefkind der Musikindustrie. Die Mainstream-Medien haben sich nicht drum gekümmert und das Radio hat es nicht gespielt. Es ist sehr faszinierend zu sehen, was nun daraus geworden ist. Auf eine witzige Art und Weise wurde diese kaum geschätzte und abgestoßene Musikrichtung zur dominierenden Musikrichtung des Planeten“, führt er aus. Moby denkt, dass dies nicht etwa daran liegt, dass jeder Track etwas Besonderes ist, sondern weil jeder DJ im Grunde austauschbar sei. Doch das meine er keinesfalls böse.
„Was ich meine ist, dass wenn du zu einem Festival gehst, um eine Band zu sehen, dann musst du da stehen und der Band aufmerksam zusehen. Wenn du aber auf ein EDM Festival gehst, dann kannst du herumlaufen, dir die anderen Besucher und die Produktion anschauen. Das ist viel demokratischer“. Es scheint also so, als würde dem 48-Jährigen gefallen, was aus der EDM-Szene geworden ist.
Bild: Flickr.com / TheMusic.FM