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Oh nein: Fällt das Lollapalooza-Festival dieses Jahr aus?
Eine kurzfristige Entscheidung gefährdet die Austragung des Events in Berlin.
Vor zwei Jahren schwappte das beliebte Lollapalooza-Festival von den USA rüber zu uns nach Deutschland. 2015 fand das bunte Festival erstmals im Berliner Flughafen Tempelhof statt und war ein voller Erfolg. Im letzten Jahr zog das Open Air weiter nach Treptower Park – dort feierten rund 140.000 Menschen mit Paul Kalkbrenner und Kings of Leon. 2017 sollte das Lollapalooza auf der Berliner Rennbahn in Hoppegarten stattfinden. Eigentlich. Denn der Plan bekommt erste Risse.
Die Unstimmigkeiten kommen denkbar ungünstig. Immerhin soll das Open Air schon vom 9. bis 10. September stattfinden. Aber von vorne. Was ist eigentlich der Knackpunkt? Wie die Berliner Morgenpost berichtet, gibt es Probleme mit dem Standort.
Im Nutzungsplan der Rennbahn wurde extra für das Lollapalooza eine Änderung vorgenommen, die solche Events künftig ermöglichen würde. Darin heißt es, dass für das Innenfeld der Rennbahn „keine dauerhafte Bebauung, sondern die regelmäßige Nutzung für verschiedene Veranstaltungen“ geplant ist. Das macht ja auch Sinn – leider stimmten Gemeindevertreter jetzt extrem kurzfristig gegen diese Änderung (nämlich am Montagabend).
Gemeinderat Christian Arndt begründete den Beschluss mit der Befürchtung „dass sich die Rennbahn in der Nutzungsänderung zu einer permanenten Partylocation entwickelt könnte“. Das wäre in seinen Augen schlecht, weil Großveranstaltungen wie das Lollapalooza den Lebensraum vieler Tiere zerstören könnten.
Außerdem befürchte man jetzt, dass Lärm und Schmutz eine zu große Belastung für die Anwohner sind. Immerhin werden bis zu 160.000 Feiernde erwartet. Jetzt wird geprüft, ob es überhaupt mit Naturschutz und Baurecht vereinbar ist, ein Event dieser Größenordnung dort stattfinden zu lassen.
Wir hoffen, dass Gemeinde der Veranstalter eine kurzfristige Lösung finden. Bestenfalls eine, mit der sowohl Tiere, wie auch Anwohner und alle Feiernden glücklich sind.
Foto: Ingo Tesch / virtualnights.com