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Shlohmo spricht Klartext über EDM

Wenig Sympathie für die Szene.

Vom Aus der EDM-Szene war die Rede. Über gähnende Langeweile in der elektronischen Musik wurde gesprochen. Die Szene hat es wahrlich nicht leicht, sich weiterhin beliebt zu machen. Für die Höhenflüge und die anfängliche Euphorie scheint einer ganz besonder wenig übrig zu haben: Shlohmo. Dementsprechend klar fiel sein Statement zum derzeitigen Trend aus. Hat er Recht oder regelrechte Probleme?

Mainstream, Mainstream, Mainstream liest man immer wieder in Verbindung mit EDM. Fakt ist, dass EDM sich ebenso wie Hip-Hop aus dem Untergrund zu einem stattlichen Musikbereich gemausert hat. Die Musik bedient einen breiten Geschmack der Masse und schaffte es so ins Fernsehen, Radio und auch auf immer neue Festivals. An der Spitze stehen Top-DJs wie

Skrillex, Deadmau5, and David Guetta
Skrillex, Deadmau5, and David Guetta
 Skrillex, Deadmau5 und David Guetta. Sie sind nicht nur Spitzenverdiener der Branche, sondern erwirtschaften zirka vier Billionen US-Dollar pro Jahr und füttern damit eine riesige Maschine, hinter der mittlerweile eine gigantische Industrie steht.

Diesem Hype um EDM kann nicht jeder etwas abgewinnen. Und dennoch versuchen diverse Personen auf den Zug der elektronischen Musik aufzuspringen und mit Fahrtwind aufzunehmen. Wir berichtetetn darüber. Unbeeindruckt dessen, oder sagen wir mal im negativen Sinne beeindruckt, zeigt sich Produzent Shlohmo aus Los Angeles. In einem Interview mit „Notion“ ließ sich der Musiker, der mit richtigem Namen Henry Laufer heißt, so richtig über die Musikindustrie aus: „Es gibt keine Sache, die nicht Scheiße in dieser Industrie ist“, gab er gegenüber dem „Notion Magazin“ zu. Seine Bedenken zur derzeitigen Situation sind klar: „Jeder scheiß Musiker heutzutage ist ein Krawattenträger. Die lungern auf Soundcloud rum, tragen Krawatte oder Schlips und wollen sich anbieten, bezahlen Geld für Werbung auf Facebook und versuchen einen dazu zu bringen, ihre Seite zu liken und EPs runterzuladen“, so der wütende Musiker weiter.

Wollen wir hoffen, dass die Bedenken und Gedanken von Shlohmo sich nicht weiter bewahrheiten. Oder gar das eintrifft, was Matt Goldman, Veranstalter und Inhaber der Bühnenproduktionsfirma hinter Skillex, Anfang 2014 gegenüber Villagevoice sagte: „Ab einem bestimmten Punkt wirst du selbst zur Industrie". Wer das komplette Interview mit Shlohmo noch einmal lesen möchte, kann das hier tun.
photo credit: Neon Tommy via photopin cc

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