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Trend zum Shisha rauchen: Das steckt dahinter
Deshalb sind die Wasserpfeifen so beliebt.

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Shisha rauchen – mehr als nur Suchtbefriedigung
Die Shisha ist ein altes Genussmittel. Ob sie nun ihre Ursprünge im nördlichen Indien oder im antiken Iran hat, ist nicht genau geklärt. Was wir heute als Wasserpfeife kennen, wurde wohl im 15. Jahrhundert im persischen Reich entwickelt. Die Shisha galt seither als fester Bestandteil der arabischen Kultur, ist aber nicht mit unseren Zigaretten, Zigarren oder Pfeifen gleichzusetzen. Vielmehr ist das Shisharauchen eine echte Tradition, die etwas Besonderes darstellen kann. Zu festlichen Anlässen, auch zu geschäftlichen Feiern, werden die Wasserpfeifen angeboten. Die traditionelle Geselligkeit, die mit dem Shisharauchen einhergeht, ist das, was die Wasserpfeife heute so beliebt macht:
- Dauer - das Rauchen einer Shisha kann nicht an der berühmten Zigarettenlänge gemessen werden. Je nach Vorhandensein von Kohle und Tabak brennt die Pfeife durchaus mehr als dreißig Minuten.
- Ruhe - die Wasserpfeife ist so konzipiert, dass sie auf dem Tisch oder dem Boden steht und sich die Rauchenden um die Shisha herumsetzen. Das Shisharauchen setzt also das Zuruhekommen voraus.
- Geselligkeit - wenngleich die Shisha auch alleine geraucht werden kann, so macht es mehr Freude, sich mit Freunden zu treffen und gemeinsam zu rauchen. Zur Ruhe kommt somit die Geselligkeit hinzu.
Einen großen Anteil an der steigenden Beliebtheit haben sicherlich auch die Shisha-Bars mit ihren eingegliederten Shops. Durch sie ist es möglich, sich unverbindlich zu informieren und vor allem auch Shishas auszuprobieren. Die Wasserpfeife ist somit enger in den Fokus der normalen Bevölkerung gerückt und wird für viele interessanter. Eventuell haben auch die elektrischen Shishas, die E-Zigaretten gleichen, einen Anteil an dem gestiegenen Interesse an echten Wasserpfeifen. Über die E-Shisha kann das Rauchen einmal probiert werden, irgendwann wächst dann der Wunsch, eine echte Wasserpfeife zu besitzen.
Zuletzt darf der Attraktivitätsfaktor einer echten Shisha nicht verkannt werden. Selbst als bloße und ungenutzte Dekoration in der Vitrine oder auf dem Schrank sieht eine Wasserpfeife toll aus.
Viele verschiedene Geschmacksrichtungen
Grundsätzlich gilt beim Shisha rauchen, dass der Tabak Nikotin enthalten kann, jedoch nicht muss. Während es sehr klassischen Wasserpfeifentabak gibt, der einen sehr aromatischen Lakritzgeschmack verleiht, sind unzählige weitere Tabakvariationen auf dem Markt:
- Tabakersatz – dieser zu großen Teilen auf Melasse bestehende Tabak zählt zu den Ersatzprodukten, da er frei von Nikotin ist. Er lässt sich geschmacklich sowohl an moderne Kreationen anpassen als auch an die klassischen Varianten.
- Aromen – bereits der klassische Wasserpfeifentabak besitzt Aromen: Anis, wodurch er für viele an Lakritz erinnert. Doch auch Fruchtsorten wie Kirsche, Apfel, Trauben, Melonen oder süße Sorten wie Schokolade oder Vanille sind gängig.
- Stärke – feuchter Wasserpfeifentabak ist schwächer als die trockenere arabische Mischung. Diese wird vom Konsumenten selbst angefeuchtet, sei es mit Honig oder mit Rosenwasser.
Das Sortenreichtum an Tabak der Wasserpfeife in gut sortierten Shops erinnert eher an die Geschmacksrichtungen der E-Zigaretten als an das üblicher Tabakzigaretten. Auch das erklärt die Beliebtheit der Shisha, denn gerade junge Erwachsene wollen sich ausprobieren und ständig neu erproben. Wie geht das im stressigen Alltag besser, als beim Testen neuer Tabakvarianten?
Was ist beim Shisharauchen zu beachten?
Auch das Shisharauchen ist nur für Volljährige vorgesehen. Das gilt übrigens auch für das elektrische Pendant, die E-Shisha. Sämtliche Rauch- und Dampfprodukte sind in Deutschland erst mit der Volljährigkeit erlaubt. Ansonsten gilt:
- Gesundheit – auch der Rauch einer Shisha ist der Lungengesundheit nicht förderlich. Das Wasser hat eine kühlende, doch nicht filternde Eigenschaft, deshalb ist das Nichtrauchen die beste Alternative. Tabak mit Nikotin schädigt zudem die Nerven und hat ein hohes Suchtpotenzial.
- Gruppenrauchen – generell ist es sinnvoll, beim gemeinsamen Rauchen auf eine Wasserpfeifenvariante mit mehreren Schlauchanschlüssen zu setzen und nicht das Mundstück weiterzureichen. Gerade in der Grippesaison können sich Viren und Bakterien im Mundstück sammeln, die beim Weitergeben in den Mundraum des nächsten Rauchers gelangen.
- Kopfschmerzen - beim Shisharauchen klagen manche Menschen über Kopfschmerzen. Die können an der hohen Kohlenmonoxidmenge liegen, die aufgenommen wird. Deshalb gilt: Beim Rauchen auf eine gute Belüftung achten. Auch das sehr feste und tiefe Ziehen kann zu Kopfschmerzen führen.
- Shiazosteine - sie sind noch recht frisch auf dem Markt und werden anstelle des Tabaks genutzt. Sie sind aromatisiert, enthalten kein Nikotin, sind trotzdem nur für Volljährige zugänglich. Auch bei diesen Steinen muss auf eine gute Durchlüftung geachtet werden. Zugleich ist noch nicht bekannt, wie gesundheitsschädlich sie im Gegensatz zum Tabak sind.
Einsteigern kann nur geraten werden, sich in einer guten Shisha-Bar umzusehen und beraten zu lassen. Gute Händler stellen nicht nur Wasserpfeifen vor, sie erklären auch die Funktion, lassen Kunden testen und weisen auf Risiken hin. Wer einen erfahrenen Konsumenten im Freundeskreis hat, der kann dort natürlich auch einmal selbst testen, was an dem Shisha-Trend dran ist.
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Fazit - Gemütlichkeit im Fokus
Sicherlich gibt es gewöhnliche Raucher, die jede einzelne Zigarette zelebrieren. Die meisten hingegen stecken sie aus reiner Gewohnheit an, weil sie es in dieser Situation immer machen. Beim Shisharauchen ist das völlig anders, denn hier wird schon das Aufstellen und Bereitmachen der Wasserpfeife zelebriert. Das eigentliche Rauchen dauert deutlich länger und führt automatisch zum Stressabbau. Doch gerade der gemeinschaftliche und soziale Aspekt der Shisha dürfte den größten Reiz ausmachen. Es ist einfach etwas anders, ob eine Zigarette schnell vor der Kneipentür geraucht wird, oder ob eine Shisha in gemütlicher Runde genossen wird. Foto: Kichigin/Shutterstock.com